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Aus den "Deutschen Nachrichten" |
Fra den tyske avis |
Einzelne Lager |
Om de enkelte lejre |
Zitate aus Karl-Georg Mix: Deutsche Flüchtlinge in Dänemark
1945-1949. Franz Steiner Verlag. |
Citater fra Karl-Georg Mix: Tyske flygtninge i Danmark
1945-1949, Forlag: Franz Steiner. Oversættelse. R. Riis. |
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59d In Strellev
bei Varde gab es ein Lager für ,,gute Deutsche", die die dänische
Widerstandsbewegung unterstützt hatten. Havrehed macht aber keine
genauen Angaben, ob bedrängte Antifaschisten unter den Flüchtlingen
dorthin verlegt worden sind.150 (havhed#102a)
Die einflussreichen Emigranten Gustav Wolter und Ernst Vieweg haben sich
in einem offenen Wort an die Antinazisten in den Lagern kritisch dazu ausgesprochen:
,,Wir verstehen diesen Wunsch bei solchen Freunden, deren Gesundheit durch
jahrelangen Aufenthalt in Gefängnissen und Konzentrationslagern untergraben
ist. Aber bei allen anderen Antinazisten verstehen wir einen solchen Wunsch
nicht. Ist es nicht die Aufgabe gerade der Gegner des Nationalsozialismus,
bei seinen Leidensgenossen zu bleiben, (...) daß wir all denen die
Hand reichen, die zwar Mitglieder der Nazipartei waren, aber nicht an ihren
Verbrechen beteiligt waren (...)" 151 |
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61a
Die Verpflegung [im Lager Mosede] war gut und reichlicher als in den normalen
Flüchtlingslagern. Am 03.02.47 notierte der Tagebuchschreiber [der
Mix unbekannt war]: Soeben zum Abend 5 Scheiben Weißbrot mit 50 g
Wurst, 20 g Margarine, ½l Milch — im Laufe des Abends 1 Schale Grütze,
3 tiefe Teller Suppe und 2 Röstbrotscheiben. Die Tagesration umfasste
2.600 Kalorien. Im Vergleich zu den Lagern entsprach diese Kalorienmenge
der Diätnorm plus Arbeiterzulage. In kurzer Zeit hatte der Haftling
1kg zugenommen. Schon vor der Einlieferung in Mosede hatte er eine Nacht
im Gefängnis in Varde zugebracht und dort eine Verpflegung erhalten
,,wie sonst nie in Dänemark". Dass in einem Straflager höhere
Verpflegungsnormen angesetzt worden waren, ist schwer verständlich.
Lag es vielleicht daran, dass hier in einem übersichtlichen Rahmen
wirklich alles an der Basis ankam, weder von Dänen noch von Deutschen
verschoben werden konnte? |
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78d In diesem Zusammenhang ist eine Bemerkung
in den Grover Nachrichten vom 29.06.1946 interessant. ,,Eine Notiz in den
letzten Deutschen Nachrichten hat hier im Lager beträchtliche Unruhen
ausgelöst. Es handelt sich um die Frage, warum Wertgegenstande, die
auf dem Schwarzen Markt verhandelt wurden und ihr Erlös der Beschlagnahme
verfallen. Geantwortet wurde mit der Behauptung: alles deutsche Eigentum,
auch das der Flüchtlinge, in Danemark unterliege der Beschlagnahme."
(46-24#56) |
I denne sammenhæng er en bemærkning i Grover Nachrichten
fra 29-6 1946 interessant: "En notits i det sidste nummer af Deutsche Nachrichten
har udløst betragtelig uro her i lejren. Det drejer sig om det spørgsmål,
hvorfor værdigenstande, som er blevet handlet på det sorte
marked og de penge, man har fået for dem, er forfaldet til beslaglæggelse.
Der blev svaret med den påstand, at al tysk ejendom, også flygtningenes,
her i Danmark er forfalden til beslaglæggelse. |
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105h Über
die Lager Oksböl, Gl. Rye und Grove liegen mir ausführliche Angaben
über die Verpflegung vor. Gertrude Reh, die im Juli 1945 noch sehr
über die Verpflegung geklagt hatte, schrieb 1946 über gute Verpflegung.
Erna Henke zählte die Tagesration am 20.05.46 genau auf: ,,Die Kinder
erhalten 3/4 1 (Gisela) u. ½l (Ruth) Vollmilch täglich; die
erwachsenen 3mal wochentlich ½1 Magermilch, oftmals Milchsuppen.
Essen gibt es reichlich. 2-mal die Woche bekommen wir rohe Fische (fette
Flundern, Seezunge) u. rohe Kartoffeln. |
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105i Wir braten uns die Fische mit Lebertran
(...) Wir erhalten täglich 500 g Brot, 1/8 Weißbrot, 20 g Butter,
25 g Wurst, 35 g Kase. (...) Kaffee kochen wir aus geröstetem Brot."
Als Sonderzulagen gab es u.a. auch Porree. Dieser Porree muss besser gewesen
sein als der verholzte 1945 in Kopenhagen, denn Agnes Miegel erwähnte
am 23.05.46 ausdrücklich ,,sehr schönen Porree". Helga Schwiderski,
die von der Insel Fanö 1947 nach Oksböl verlegt wurde, kann sich
an Hunger nicht erinnern. |
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112g Die Rezepte für die berühmte
,,Lagertorte variierten in den Lagern. Eine Variation hat Ruth Henke bewahrt.
Lagertorte: Weißbrot-würfel rösten (mussten angespart werden)
, Haferflocken und Zucker rösten, mit Milch und möglichst etwas
Lagerkaffee zu einem Brei kochen., geröstetes Weißbrot einrühren
und diesen Pampel in eine kalt gespülte Schüssel gießen,
nach dem Erkalten stürzen und mit Butterkrem verzieren, schmeckte
wirklich gut, es war sicher ein Brotpudding." |
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112h Nach meiner Erinnerung schmeckte die
Torte im Lager wirklich gut. Als wir allerdings im Oktober 1948, insgesamt
21 Flüchtlinge aus verschiedenen Lagern, in einem westfalischen Dorf
bei Höxter wieder etwas Fuß gefasst hatten, gab es ein Treffen
von uns Dänemark-Flüchtlingen, natürlich mit Lagertorte.
Das Treffen war schön. Nur die Lagertorte schmeckte nicht mehr! Mit
dieser Erfahrung müssen auch die weiteren Rezepte bewertet werden: |
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115a
Es kamen Spenden in die Lager. In den Berichten fällt häufig
das Wort Schwedenspende. Frau Lamprecht schrieb am 24.05.46 aus Grove:
,,Utas Wäschebestand konnte jetzt wieder mit einer sehr weißen
Hose, Sommernachthemd bzw. Wintertaghemd und 2 Paar Strümpfen aufgefüllt
werden. Alles neue Sachen aus Schweden, (...)" |
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115b Aus
Gl. Rye schrieb Herta Springer am 30.07.46: ,,Die Schweden hatten Kleider
und Wäsche für die Flüchtlinge gespendet. Davon bekam Günther
einen Anzug und Strümpfe, Brigitte ein Hemdchen. Ich habe mich sehr
gefreut." |
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115i
Georg Groning erinnerte sich, dass in seiner Baracke in Gl. Rye Großvater
St. eine Produktion von Papierhandtaschen und Holzschuhen in Gang setzte.
Anfang 1946 opferte Georg die Schäfte seiner Knobelbecher und kam
so zu zwei Paar Schuhen. Er hatte weiterhin die alten ohne Schäfte,
dann ein Paar Holzschuhe mit Oberleder aus den Schäften. Wahrscheinlich
waren diese Sohlen nicht verziert, wohingegen Damenschuhe oft kunstvoll
gestaltete Sohlen hatten. Ruth Henke schrieb in ihrem Bericht, dass es
1945 noch keine Lagermode gab, aber ab 1946 wollten die Flüchtlinge
nicht nur dahin vegetieren. Die Holzsohlen erhielten Brandmalereien, je
hoher die Sohle, desto schicker. Diese Schuhe mit verzierten hohen Sohlen
und Stickereien auf dem Stoff verglich Dr. Franz sogar mit griechischen
Kothurnen. |
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144e: In den
Wehrmachtslagern bestanden größere Büchereien, die nach
Aussonderung nazistischer Literatur den Lagerbüchereien und auch den
Lagerschulen zur Verfügung standen. Außerdem beschloss die dänische
Regierung, die Bibliotheken der deutschen Minderheit zu beschlagnahmen
und geeignete Literatur den Lagern zuzuführen.300 |
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163a Die Emigranten
hatten Bombenterror, Flucht und Verderben nicht erlebt. Sie wollten zu
schnell Erfolge ihrer politischen Arbeit sehen. Walter Franz kritisierte,
dass Friedrich Wolfs ,,überhitztes Drama" Was ihr säet, das werdet
ihr ernten unberechtigt neben Schillers Jugenddrama gestellt wurde. (wfr4#96)
Außerdem war dieses Stück wie auch Schuldig von Voss nicht auf
Popularität angelegt. Zuckmeyers Des Teufels General konnte erst 1948
aufgeführt werden, weil der Text des 1946 geschriebenen Stückes
vorher nicht in Oksböl zur Verfügung stand. |
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167d: Die Deutschen Nachrichten berichteten
über die einzelnen Ausstellungen und ausführlich in Nr. 41/1946
über die zentrale Veranstaltung mit den besten Werken aus allen Lagern
in Klövermarken. |
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188g Erfolgreicher
waren Georg Grimmes [ein katholischer Priest unter den Flüchtlingen,
rr] Bemühungen um bevorzugte Repatriierungen seiner Ermländer.
Es gibt Briefe von Ermländern, die den Wunsch äußerten,
zusammen zu bleiben oder wenigstens in katholischen Gegenden leben zu dürfen.
Pastor Grimme hat immer wieder Briefe an Bischof Kaller gerichtet mit der
Bitte, sich dafür einzusetzen, dass innerhalb der Kontingente für
die französische und amerikanische Zone bevorzugt katholische Flüchtlinge
angefordert werden sollten. Im Rückblick hat er bestätigt, dass
durch seine Bemühungen viele katholische Ermländer und Danziger
in katholische Gegenden Oberschwabens reisen durften.401 |
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195g Es
kamen immer wieder Anfragen, warum arbeitswillige Deutsche nicht auf dem
Arbeitsmarkt eingesetzt und so den dänischen Staat finanziell entlasten
könnten. In der Ausgabe 18/46 antwortete Jochen Spatz mit dem Argument,
dass das feingebaute Tarif- und Vereinbarungssystem gestört
werden würde, wenn deutsche Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt eingegliedert
wurden. (46-18#64) Das war ein sekundäres
Argument. Dänemark wollte grundsätzlich aus politischen Gründen
keinerlei Integration von Deutschen. Andererseits vermittelten die Deutschen
Nachrichten dringend benötigte Fachkräfte aus den Lagern in dänische
Betriebe, ohne dass es an die Öffentlichkeit kommen sollte. (siehe
z. B. 46-13#15). |
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201g In
den Lagern erhielten die Flüchtlinge viel Hilfe vonSchweden. Dänemark
dagegen unterstellte man zu Unrecht oft böse Absichten. Dass Schweden,
als die deutsche Niederlage sich abzeichnete, rigorös seine Politik
geändert und 1945 deutsche Flüchtlingsschiffe abgewiesen hatte,
wussten nur unmittelbar Betroffene wie Georg Groning. Die beiden Flussdampfer
HERBERT und GRENZLAND, letzterer nur ein Schaufelraddampfer, hatten bis
aufs Deck mit Flüchtlingen überladen einen Orkan überstanden
und waren fast manövrierunfähig an die schwedische Küste
bei Karlskrona verschlagen worden. Dort erhielten sie noch nicht einmal
Trinkwasser und mussten wieder auf die offene See hinaus.432 |
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